Fadumo Korn: Ein zerstörtes Haus kennt keine Lust

Fadumo Korn: Ein zerstörtes Haus kennt keine Lust

Künstlerische Auseinandersetzung mit dem Tabuthema der genitalen Beschneidung von Mädchen.

Seit fast 30 Jahren kämpft Fadumo Korn, Mitgründerin des Vereins NALA e.V.- Bildung statt Beschneidung, Trägerin der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland und des Bayerischen Verfassungsordens, unermüdlich, erfolgreich und leidenschaftlich gegen die grausame Praxis der genitalen Verstümmelung von Mädchen.

1964 wurde Fadumo als Nomadenmädchen im ländlichen Somalia geboren. Im Alter von sieben Jahren wurde sie selbst beschnitten und erlitt nachfolgend lebensbedrohliche Entzündungen, die vom Genitalbereich auf die Gelenke übergriffen und ihr Rheuma und verkrüppelte Hände bescherten. Ihrer Familie konnte sie bei Märschen durch die Wüste nicht mehr folgen, lebte fortan bei verschiedenen Verwandten – und heiratete mit 19 Jahren in München.

Ihre eigene Geschichte hat Fadumo Korn 2004 in dem Buch ‚Geboren im großen Regen – Mein Leben zwischen Afrika und Deutschland‘ veröffentlicht. 2009 erschien ‚Schwester Löwenherz. Eine mutige Afrikanerin kämpft für Menschenrechte‘. Der leidenschaftliche Kampf gegen die genitale Beschneidung von Mädchen und aktive Hilfe für Betroffene wurde zum Lebensinhalt der Dolmetscherin und Autorin.

Mit der multimedialen Ausstellung „breaking blades- break off FGM/C“ der Fotografin und Journalistin Antje Pohsegger und einem umfangreichen Informationsprogramm sensibilisiert sie eindrücklich für deren schwerwiegende physische und psychische Folgen, um der genitalen Verstümmelung ein Ende zu bereiten.

Antje Pohsegger hat die Erlebnisse von Frauen, die FGM/C erfahren haben und von Zeugen der Praktik, multimedial aufbereitet. Die Ausstellung bietet somit einen Einblick in die Lebensrealität von Menschen, die von dieser tiefgreifenden sozialen Norm betroffen sind. So soll das Bewusstsein für deren fatale Folgen geschärft und der Dialog für deren Überwindung  gefördert werden.

Auch die Agenda 2030 der Vereinten Nationen verfolgt das erklärte Ziel, weibliche Genitalbeschneidung bis 2030 auszulöschen.

In Kooperation mit Donna Mobile AKA e.V., NALA e.V., frau-kunst-politik.e.V., IN VIA Bayern e. V. und der Katholischen Stiftungshochschule.
Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und NALA e.V..

Eintritt frei

Vernissage

07.01.2025 18 Uhr

Um telefonische Voranmeldung wird gebeten:
089/59 91 84-14

Ausstellungszeitraum

08.01. – 31.01.2025

Mo – Fr 10-18 Uhr, Sa/So 11-16 Uhr

Eintritt frei – Spenden dringend erbeten.

 

16.0.1.2025 19 Uhr

Weibliche Genitalbeschneidung (FGM/C) und deren Auswirkungen auf Betroffene
Vortrag mit Diskussion
Referentin: Dr. Eiman Tahir, aus dem Sudan stammende Frauenärztin mit eigener Praxis

Eintritt frei – Spenden dringend erbeten.

23.01.2025 19 Uhr

Lesung

Jutta Speidel und Michael Schwarzmaier lesen aus den Büchern „Geboren im großen Regen“ und „Schwester Löwenherz“ von Fadumo Korn.
Musik: Dietrich Cramer, Solo-Bratschist der Bayerischen Staatsoper München, Radmila Besic, klassische Gitarre.

Eintritt frei – Spenden dringend erbeten.

28.01.2025 10.30 Uhr – 12.00 Uhr

NARBENLANDSCHAFT – Solo-Tanzperformance von Kathrin Köpfle
Künstlerische Begegnung mit der Thematik von Kathrin Köpfle

Eintritt frei – Spenden dringend erbeten.

Termine

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