Worte von Eva Mattes gehen unter die Haut. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung kürte sie zur „stillen Königin unter den deutschen Vorleserinnen“ und für ihr Lebenswerk erhielt die vielseitige Künstlerin sogar den Sonderpreis des Deutschen Hörbuchpreises. Im Künstlerhaus beschert die gebürtige Tegernseerin uns mit ihrer wunderbar tiefen Stimme zur gefühlvollen Livemusik des „Ensemble Verve“ eine spannende Auswahl literarischer Kostbarkeiten, die ihr besonders am Herzen liegen.

Eva Mattes liest die Kurzgeschichten „Das dicke Kind“ und ‚Eisbären‘ von Marie Luise Kaschnitz, die zu den bedeutendsten Erzählerinnen des 20. Jahrhunderts gehört. „Das rote Notizbuch“ entstammt der Feder des jüngst verstorbenen großartigen amerikanischen Schriftstellers Paul Auster. Und dann sind da noch die kleinen Texte über Farben der gefeierten amerikanischen Dichterin Mary Ruefle aus dem schmalen Band „Mein Privatbesitz“, der erst vor zwei Jahren veröffentlicht wurde. „Sie fliegen“, schwärmt Eva Mattes, „wie Schmetterlinge zwischen der Musik“.

Suyang Kim (Klavier), Yusi Chen (Violine) und Thomas Ruge (Cello) vom ‚Ensemble Verve‘ umrahmen das gesprochene Wort mit Kaffeehausmusik von Paul Schoenfield, den „Vier Jahreszeiten in Buenos Aires“ von Astor Piazolla, dem feingliedrigen Zerkalo von Victor Kissine und „Quasi-Improvisationen“ zu Ausschnitten von Arvo Pärt, Johannes Brahms und Franz Schubert.

Die gefeierte Künstlerin

Eva Mattes steht seit ihrem 12. Lebensjahr auf der Bühne und vor der Kamera. Sie war die deutsche Stimme von „Pippi Langstrumpf“ und in den frühen 70ern eine der wichtigen Protagonistinnen des Neuen Deutschen Films. Seit 1966 hat sie in rund 200 Kino- und Fernsehfilmen mitgespielt und teils legendären Bühneninszenierungen, die deutsche Theatergeschichte geschrieben haben. Einem breiten Publikum wurde sie als Tatortkommissarin Klara Blum bekannt.

Für ihre schauspielerische Leistung wurde Eva Mattes mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrt und arbeitete mit namhaften Regisseuren wie R. W. Fassbinder, Werner Herzog und Michael Verhoeven. Eine intensive Arbeitsbeziehung verband sie auch mit dem Regisseur Peter Zadek, der sagte: „Es gibt Schauspieler, die glühen, und es gibt Schauspieler, die glühen nicht. Eva glüht.“

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